Ich verwende und empfehle aktuell Linux Mint, aber diese Anleitung ist prinzipiell für jede Linux-Distribution gültig. Es gibt für Linux mehrere Backup-Systeme. Für das System hat sich allgemein Timeshift durchgesetzt. Eine gute Anleitung in der österreichischen Linuxbibel. Für den Home-Ordner gibt es einige Möglichkeiten. Ich finde aber die Lösung via Back In Time am besten.
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TimeShift fürs System
Ich habe TimeShift zum ersten Mal bei Manjaro gesehen, da bei dieser in Österreich, Deutschland und Frankreich entwickelten Distribution durch die Arch Linux Basis immer sehr neue Software installiert werden kann, was zu Problemen mit dem System führen kann. Aber auch beim Ubuntu-Derivat Linux Mint ist sie mit an Bord und die Konfiguration wird schon beim Einrichtungsassistenten angeboten.
Timeshift verwendet für die Synchronisation der Dateien standardmäßig rsync, das mit allen Dateisystemen funktioniert (im Falle von Ubuntu-Linux ext4). Es sichert das gesamte Linux-System in Snapshots, zu denen man jederzeit zurückkehren kann. Getestet habe ich es erfolgreich nach einem Upgrade von Mint 19.3 zu 20.0 bis zu 20.1. Die Wiederherstellung von 19.3 hat völlig problemlos und fehlerfrei geklappt.
Timeshift bietet auch die Sicherung des Home-Ordners an, also der Benutzerdateien. Hier ist aber Vorsicht geboten, denn bei der Wiederherstellung kann nicht wie beim in Windows üblichen Acronis ausgewählt werden, was wiederhergestellt werden soll. Es wird einfach alles wiederhergestellt, also auch der frühere Status des Home-Ordners, sofern er ausgewählt worden ist. Aus diesem Grund ist er bei einer Timeshift-Sicherung standardmäßig abgewählt. Für den Home-Ordner empfiehlt sich Back In Time, das ich im nächsten Abschnitt erkläre.
Back In Time für den Home-Ordner
Warum Back In Time und nicht die bereits enthaltene „Datensicherung“ von Ubuntu/Mint? Letztere erzeugt immer eine vollständige und komprimierte Datei als Backup, was bei größeren Datenmengen umständlich ist und andererseits gibt es auch dort keine automatischen Backups. Back In Time wurde spezielle für die Sicherung des Home-Ordners entwickelt kann automatisch Backups erstellen. Dazu nach der Installation in Menü/Systemeinstellungen Back In Time (root) ausführen und das Intervall in Einstellungen/Allgemein auswählen, alternativ bei jedem Start/Neustart oder wenn die Festplatte angeschlossen wurde. Die automatischen Backups werden intelligenterweise nur ausgeführt, wenn Änderungen an den Dateien stattgefunden haben (!). Auch an eine automatische, intelligente Backupbereinigung wurde gedacht.
Wie Timeshift verwendet Back In Time referenzierte Dateien (hard links), sodass nur veränderte Dateien neu abgespeichert werden, was einer inkrementellen Sicherung entspricht. Bei der Wiederherstellung können komfortabel die Ordner oder Dateien ausgewählt werden, wie wiederhergestellt werden sollen. Werden Dateien ersetzt, kann man ein Backup im selben Ordner erstellen lassen (*.backup.20210110).
Installation
Bei Linux Mint und Ubuntu reicht folgende Terminalzeile oder einfach die Installation in der Anwendungsverwaltung:
sudo apt install backintime-qt
Will man unbedingt die neueste Version, kann man das PPA (Personal Package Archive) hinzufügen: ppa:bit-team/stable